Wetzlar (spd-ktf). „Für uns gibt es keine Alternative zum gemeinsamen Berufsschulzentrum mit Standort auf der Spilburg!" Mit dieser Position hat Evelyn Benner als neue Schulleiterin der Theodor-Heuss-Schule jetzt beim Besuch der SPD-Kreistagfraktion die sprichwörtlichen „offenen Türen" eingerannt.
Auch die Sozialdemokraten um ihre Fraktionsvorsitzende Anke Hartmann sehen für den vom „Arbeitskreis Stadtentwicklung" ins Gespräch gebrachten Schulstandort am Lahnhof keine Chance.
Die Theodor-Heuss-Schule und die Käthe-Kollwitz-Schule gehören auf das nicht weit vom derzeitigen Domizil entfernte Spilburg-Gelände, waren sich die Gesprächspartner einig. „Der Lahnhof-Bereich ist keine Umgebung für eine Schule", brachte die SPD-Fraktionsvorsitzende die Bedenken auf den Punkt. „Da weiß ich, wo ich die Schüler einzusammeln habe", bestätigte die Schulleiterin mit Blick auf das benachbarte „Forum". Die Schüler der Theodor-Heuss-Schule als Teilzeit-Berufsschule seien zudem auf eine dort nicht verfügbare Anzahl Parkplätze angewiesen: „Die jungen Leute müssen oft nach der Schule noch zu ihrem Ausbildungsplatz", machte Evelyn Benner klar. Da die Schüler aus einem großen Einzugsgebiet stammen, könnten sie auch nicht auf den Öffentlichen Personennahverkehr zurückgreifen, sondern seien auf eigene Fahrzeuge angewiesen: „Es ist unrealistisch und völlig utopisch, unsere Schule im Innenstadtbereich ansiedeln zu wollen", betonte die Schulleiterin.
Zudem bestehe keine Möglichkeit, ohne unverhältnismäßigen Aufwand eine Sporthalle oder ein Stadion nutzen zu können, machte Anke Hartmann aufmerksam. Sie begrüße zwar grundsätzlich die Anstrengungen des „Arbeitskreis Stadtentwicklung", dessen Überlegungen in Sachen Theodor-Heuss-Schule gingen jedoch schlichtweg „an der Realität vorbei", kritisierte die SPD-Fraktionsvorsitzende. Beim Rundgang durch die Schule, die unter Raummangel und der unbefriedigenden Parkplatzsituation leidet, nahmen die Sozialdemokarten gemeinsam mit Schuldezernent Roland Wegricht auch die für rund 1,8 Millionen Euro vom Lahn-Dill-Kreis sanierte Sporthalle in Augenschein: Nicht nur die Tragkonstruktion und das Dach, sondern auch die Lichtanlage, die Decke, die Außenfassade samt Dämmung und die Fenster sind bis September erneuert worden, zeigten Roland Wegricht und Evelyn Benner den Genossen. Bei der Auftragsvergabe konnten viele heimische Unternehmen berücksichtigt werden, erklärten die beiden erfreut. Die modernisierte Halle werde gut angenommen und sei zu fast 100 Prozent ausgelastet, sagte die Schulleiterin. Die Sportstätte wäre ebenso wie das Stadion vom Spilburg-Gelände aus weiterhin schnell erreich- und nutzbar.
Insgesamt nutze die Theodor-Heuss-Schule gemeinsam mit der benachbarten Käthe-Kollwitz-Schule 30 über das Gelände verteilte Container, um der Raumnot zu begegnen. Das ist nicht immer einfach: „Es gibt keinen Durchruf und keine Alarmierungsmöglichkeit, aber wir brauchen die Pavillons, weil wir aus allen Nähten platzen", erläuterte Benner. „Wir versuchen diesen Dauerzustand durch gute Betreuung zu kompensieren." Auch wegen der sehr großen Jahrgänge am Beruflichen Gymnasium sei man weiter auf die Container angewiesen: „Wir betrachten das als Interimslösung und wollen solange durchhalten!" Die SPD-Fraktion werde im Interesse der und in Übereinstimmung mit den betroffenen Schulen weiter den Umzug auf die Spilburg vorantreiben, sagte Anke Hartmann.