Stundenlange Diskussionen über Notwendigkeit und Kosten sind vorbei: Der Kreistag hat am 21. Juli mit sehr großer Mehrheit beschlos-sen, dass der Kreis gemeinsam mit 21 Städten und Gemeinden der Telekom für den Ausbau vorhandener Lücken im schnellen Internet einen Zuschuss von zusammen 8,4 Mio. € zuzüglich Umsatzsteuer zahlt. Auch wenn am Ende die Mehrheit groß war:
Ohne unseren Landrat Wolfgang Schuster und die klare Haltung der SPD-Fraktion wäre das wohl nichts geworden.
So zweifelte die CDU angesichts von Sparzwängen zeitweise die Notwendigkeit des Breitbandausbaus an. Dabei braucht es beides: Gute, sanierte Schulen und schnelles Internet als Basis für die heimischen Betriebe. Sie stehen im weltweiten Wettbewerb und sind dringend auf das Ende des Schneckentempozeitalters angewiesen. Und: Die heimische Wirtschaft ist das Rückgrat der kommunalen Steuereinnahmen. Nicht zu vergessen auch: Viele unserer Bürger nutzen inzwischen home-office-Modelle für die Gestaltung der Arbeitszeit. Wir waren überzeugt: Ohne raschen Breitbandausbau wäre unsere stark von der Exportwirtschaft abhängige Region wirtschaftlich abgehängt und für Zuzügler unattraktiv geworden.
Für uns als SPD-Fraktion waren die Vorteile klar, aber geschlossene klare Kante pro Breitbandausbau gab es im Kreistag durchgängig nur von SPD, FWG und FDP (sie stellen derzeit zusammen nur 38 der 81 Kreistagsabgeordneten). Denn auch die Grünen haderten zeitwei-se öffentlich mit den Kostenbelastungen und stellten die Notwendigkeit des Ausbaus teilweise in Frage. Hier war es die beharrliche Arbeit von Wolfgang Schuster, die letztlich doch zu einer bezahlbaren und gemeinsam mit den Städten und Gemeinden getragenen Lösung führte.
Bis 2017 wird, beginnend mit dem Spatenstich am Aartalsee am 1. August, schrittweise das schnelle Internet bis zum Kabelverzweiger ausgebaut. Die Ausbauabschnitte im Einzelnen:
1. Abschnitt: Aßlar mit Bechlingen, Bermoll und Oberlemp; Bischoffen mit allen Ortsteilen (OT); Ehringshausen mit Breitenbach, Dreis-bach, Kölschhausen und Niederlemp; Herborn mit Burg und Seelbach; Hohenahr mit allen OT; Mittenaar mit allen OT; Siegbach mit allen OT
2. Abschnitt: Braunfels mit Altenkirchen, Kern-stadt, Neukirchen und Philippstein; Hütten-berg mit Kerngemeinde, Reiskirchen und Voll-kirchen; Schöffengrund mit Laufdorf, Nie-derquembach, Niederwetz, Oberquembach, Oberwetz und Schwalbach; Waldsolms mit Brandoberndorf
3. Abschnitt: Aßlar mit Berghausen und Werdorf; Braunfels mit Bonbaden; Ehringshausen mit Daubhausen, Dillheim und der Kernge-meinde; Solms mit Burgsolms und Oberndorf
4. Abschnitt: Braunfels mit Tiefenbach; Driedorf mit allen OT; Ehringshausen mit Greifenthal und Katzenfurt; Greifenstein mit allen OT; Leun mit Biskirchen, Bissenberg und Stockhausen
5. Abschnitt: Dillenburg mit Eibach, der Kern-stadt, Niederscheld und Oberscheld; Herborn mit Amdorf, Burg, Guntersdorf, der Kernstadt, Merkenbach und Uckersdorf
6. Abschnitt: Breitscheid mit allen OT; Dillenburg mit Donsbach, Frohnhausen, der Kernstadt, Manderbach und Nanzenbach; Eschenburg mit Eibelshausen, Eiershausen, Hirzenhain, Hirzenhain Bahnhof und Wissenbach; Haiger mit Sechshelden
7. Abschnitt: Dietzhölztal mit allen OT; Eschenburg mit Eibelshausen, Roth und Simmersbach; Haiger mit der Kernstadt und den restlichen Stadtteilen.