Die SPD-Kreistagsfraktion sei gekommen, um „ein bisschen Dampf aus dem Kessel zu nehmen und aufzuräumen mit dem Gerücht, der Kreis als Schulträger würde kleine Schulen einsammeln und zumachen", erklärte Landrat Schuster den Besuch. „Wir sehen die Schule für die nächsten fünf bis sieben Jahre nicht als gefährdet an", versicherte er den Donsbachern. Voraussetzung sei, dass die Schülerzahlen nicht weiter dramatisch abnehmen würden und das Land Hessen die Lehrerversorgung sicherstelle. Schuster wies aber auch darauf hin, dass man keine Garantie für die Situation in 10 oder 15 Jahren übernehmen könne: „Kinder müsst Ihr schon selbst machen, das können wir Euch nicht abnehmen", scherzte er mit Blick auf die überall zurückgehenden Schülerzahlen. Auch Fraktionsvorsitzende Hartmann stellte klar, dass es seitens der Kreistags-SPD keine Schließungspläne gäbe, auch wenn CDU-Fraktionsvorsitzender Irmer anderes behaupte: „Definitiv: Nein, die Schule wird nicht geschlossen!", antwortete sie auf entsprechende Nachfragen. „Es ist ein Irrsinn von der CDU, im Vorfeld der Wahl Politik mit der Behauptung zu machen, wir wollten 30 Schulen schließen!", kritisierte sie. Kein vernünftiger Mensch würde in Schulen investieren, die geschlossen werden sollten, argumentierte Hartmann.
Wegricht unterstrich, dass es laut Schulentwicklungsplan auch nur dann zu Schulschließungen kommen werde, wenn sich alle Fraktionen darüber einig seien: „Es ist ärgerlich, sich immer wieder Diskussionen stellen zu müssen, die gar keine Grundlage haben", sagte der Schul- und Baudezernent und untermauerte die Zusagen für Donsbach mit Fakten. „Wir haben jetzt eine gesicherte Situation, was den Brandschutz angeht", erklärte er auf das Obergeschoss der Liliensternschule bezogen. Unter anderem die Treppenhäuser seien entsprechend umgebaut und neue Türen eingesetzt worden. Die baulichen Schäden im Untergeschoss allerdings werde man nicht sanieren, da für die Schüler ausreichend Räume im Obergeschoss vorhanden seien. Wenn Räume im Erdgeschoss von der Stadt Dillenburg oder örtlichen Vereinen benötigt würden, müsse man offen über eine kommunale Beteiligung sprechen. „Das ist keine Sache des Schulträgers", machte Wegricht deutlich. Anke Hartmann wies darauf hin, dass auch bei den Sanierungen der Schulen in Schönbach und Hermannstein die Städte Herborn und Wetzlar mit ins Boot gekommen seien.
In den Osterferien werde man die Decke in der Pausenhalle abnehmen und auch dort neue Brandschutzdecke installieren, kündigte Roland Wegricht an. Sollten sich Befürchtungen hinsichtlich der Betonqualität bestätigen, könne sich das auch bis zu den Sommerferien hinziehen. Der Statiker allerdings habe grünes Licht für die Nutzung des Trakts in den nächsten fünf bis sieben Jahren gegeben, erklärte sie. Im Untergeschoss aber bestünden erhebliche Brandschutz- und Standsicherheitsmängel. „Wir versuchen, verschiedene Räume wie das Wildpark-Zimmer und den Werkraum zu erhalten", sagte der Baudezernent. Der vom Gesangverein genutzte Klassenraum würde aber die Kosten der Sanierung deutlich erhöhen.
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Uwe Fehling drückte die Erleichterung der Donsbacher angesichts der Zusicherung aus, die der Dorfgemeinschaft eine große Sorge nehme. Auch die Lehrer Kirsten Eckel und Peter Vielhauer betonten, dass die Eltern alles dafür tun würden, ihre Kinder weiter im Dorf unterrichten zu lassen. Das Kombi-Klassenmodell mit gemeinsamem Unterricht für erste und zweite Klasse habe sich bewährt und bedeutete keinerlei Qualitätseinbußen, versicherten sie. Fortgebildet habe man sich im Landkreis Marburg-Biedenkopf, wo schon die ersten bis vierten Klassen gemeinsam unterrichtet würden. Schulamtsdirektor Dr. Michael Jung räumte zwar die Vorteile „kleiner Systeme" ein, wies aber auf Untergrenzen hin, die jedem einleuchten müssten. In Donsbach aber habe die Schulinspektion gezeigt, dass alles bestens laufe und sämtlichen Anforderungen genüge, lobte er.