Herborn. Die Altenpflegeschule des Lahn-Dill-Kreises verfügt nach dem Umzug nach Herborn über optimale Unterrichtsbedingungen und behauptet sich gut im Wettbewerb – das ist das Fazit eines Besuchs des Arbeitskreises Soziales der SPD-Fraktion im Kreistag. Voriges Jahr war die Schule aus den bisherigen Räumlichkeiten im früheren Haigerer Stadtkrankenhaus in eines der Gebäude der Herborner Comeniusschule umgezogen. Für die SPD-Fraktion ist klar: „Das freiwillige Angebot des Kreises wird angesichts der demographischen Entwicklung weiter an Bedeutung gewinnen. Oft sind die eigenen Kinder ja schon zu alt, um hochbetagte Eltern noch allein zu pflegen“, erklärte Arbeitskreisvorsitzende Margit Jankowski (Aßlar).

Der Umzug hat die Lern- und Arbeitsbedingungen verbessert: Davon konnten sich die Vertreter der SPD in den Kreisgremien jetzt vor Ort überzeugen. „Man merkt einfach, dass das Gebäude schon eine Schule war. Hier ist erwachsenengerechter Unterricht möglich,“ sagte Schulleiterin Ulrike König. Sie berichtete, dass mit dem Umzug das Einzugsgebiet der Schule eher gewachsen sei. Neben dem nördlichen Lahn-Dill-Kreis und benachbarten Kommunen in Nordrhein-Westfalen kommen vermehrt Schüler aus der Region Gladenbach/Bad Endbach. „Nach fünf Jahren Diskussion musste die Standortfrage endlich entschieden werden. Wir haben hier einen erweiterbaren Standort,“ sagte Kreissozialdezernent Stephan Aurand (SPD).
Im südlichen Lahn-Dill-Kreis gibt es zwei weitere Altenpflegeschulen, eine in privater und eine in Trägerschaft der Königsberger Diakonie. „Die Trägervielfalt ist also in unserer Region gegeben,“ unterstrich König.

Die Altenpflegeschule bildet in einer dreijährigen Ausbildung zurzeit über 80 Schüler zu Altenpflegern und ca. 30 Schüler in einer einjährigen Ausbildung zu Altenpflegehelfern aus. Daneben führt sie gemeinsam mit der ZAUG, einer Tochtergesellschaft des Landkreises Gießen, eine aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Nachqualifizierungsmaßnahme durch. Sie richtet sich an schon langjährig ungelernt in der Altenpflege Tätige. Die Teilnehmer bleiben berufstätig und werden in zwei Jahren zu Altenpflegern ausgebildet. Schließlich macht die Schule Weiterbildungsangebote für die Kooperationsbetriebe, also für Altenheime und ambulante Pflegedienste.(David Rauber)

König unterstrich, dass die Ausbildung in der Altenpflege eine gute berufliche Perspektive biete. Allerdings sei es in unserer Region noch nicht so, dass die Betriebe jeden einstellen müssten, der „hier“ ruft. „Die Betriebe und wir achten schon darauf, dass die Einstellung zum alten Menschen stimmt,“ unterstrich König auf Nachfrage. Wirtschaftlich behauptet sich die Kreisaltenpflegeschule. Sie schreibt schwarze Zahlen und belastet den Kreishaushalt nicht.